Jenfelder Au, Hamburg

Studienauftrag 2011
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Jenfelder Au, Hamburg

Studienauftrag 2011

Unsere typologischen Hausentwürfe für die Stadterweiterung “Jenfelder Au” dienen als Modellhäuser für den Hamburg Water Cycle®. An ihnen wird im Detail das “neuartige Entsorgungskozept einer dezentralen Trennung von fäkalienbelastetem, aufkonzentriertem Schmutzwasser und wenig belastetem Grauwasser (z.B. aus Waschmaschinen, Duschen oder Händewaschen) erprobt. WOHNEN IM TURM Die uns zugewiesene Parzelle befindet sich in prominenter Lage gegenüber dem Park, dem Herz des neuen Viertels und ist als Eckgrundstück sicherlich eine der begehrtesten Adressen. Die Geschossdecken werden als leichte Holzbalkendecken vorgesehen und zwischen die Wände gehängt, so dass sie bei geringen Erstellungskosten nach Nutzerbedürfnis mit angemessenem Aufwand umgebaut werden können. Die Räume sind in ihrer Fläche identisch und werden, je nach Widmung als Küche, Wohnbereich, Schlaf- oder Kinderzimmer genutzt. Eine Hierarchie der Räume ist allein durch ihre Lage im Gebäude, nicht aber durch die Raumgröße gegeben, mit der Folge dass sich eine Vielzahl von unterschiedlichen Nutzungen mit minimalen Anpassungsaufwand darstellen lässt. Während die Primärkonstruktion des Hauses also sehr einfach gehalten ist, lebt die, aufgrund der Ecklage überproportional große Aussenwand vom Spiel der versetzt angeordneten, raumhohen Fenster vor dem Hintergrund der dunklen Ziegelriemchen. Die großzügigen Aluminium Schiebefenster sind der eigentliche Luxus des ansonsten zurückhaltend auftretenden Hauses und eröffnen dem Bewohner vielfältige Ausblicke in das neue Quartier. In der einfachsten Version (Standard und ohne Keller) kostet das Haus 306.000 €, in einer erweiterten Premium-Version als Passiv-Haus 356.000€. WOHNEN AUF DER ETAGE Während das Stadthaus von einem individuell konfigurierbaren Baukastensystem geprägt ist, wendet sich dieser Geschosswohungsbau mit traditionellen Drei- oder Vierzimmerwohnungen einer anderen Zielgruppe zu. Die Raumstruktur der einzelnen Wohnungen wird durch das Spiel von dienenden Räumen (Küche und Bad) zu den bedienten Räumen (Wohnen) geprägt, wodurch sich ein fliessender Raum, ein Raumkontinuum innerhalb einer Wohnung ergibt. Die Individualität der Wohnungen wird vor allem durch ihre Lage im Gebäude und durch die in unterschiedlichen Richtungen gesetzten Fenster herausgestellt. So hat die barrierefrei erschlossene Erdgeschosswohnung zwar das Vorrecht der Gartennutzung, die Wohnungen im ersten und zweiten Geschoss erhalten jedoch mit den tief eingeschnittenen Loggien einen vollwertigen Aussenraum. Gestaltprägend für diesen Typus ist die skulpturale Einheit des mit Ziegelriemchen fugenlos verkleideten Baukörpers, das Spiel der großformatigen Fenster und der tiefen Einschnitte für Eingänge und Balkone. Die Baukosten belaufen sich auf 2.373 €/m2 Wohnfläche.